Die 2000er Jahre

Die Generalversammlung 2001 brachte einige Überraschungen. Paul Römann stand nach fünfundzwanzigjähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender nicht mehr zur Wiederwahl bereit; zum Nachfolger wurde Norbert Hüsing gewählt. Auch Helmuth Wilkens, der zwölf Jahre lang den Posten des Schriftführers bekleidete, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Die Generalversammlung wählte Georg Ferneding zu seinem Nachfolger.

Am 06. Januar 2002 fand zum ersten Mal in der Geschichte des MGV Eintracht Bühren ein Weihnachtssingen statt. Unter der Leitung von Stefan Decker wurden gemeinsam mit dem Frauenchor viele Lieder aus der Weihnachtszeit vorgetragen. Einige Stücke wurden von jugendlichen Musikern (Andreas und Susanne Decker, Jan-Bernd Klöker und Katharina Struck) mit Instrumenten begleitet. Der Applaus am Ende der Veranstaltung ließ darauf schließen, dass alle Stücke ein Erfolg waren. Motto des Singens war übrigens „Stern über Betlehem (Musik zur Weihnachtszeit)“. Im gleichen Jahr veranstaltete man mangels eines eigenen Festes im Orte am 02. Juni 2002 zusammen mit dem Frauenchor einen Sängerfrühschoppen im Garten des Vereinslokals Frieling. Bei strahlendem Sonnenschein wurden in einem etwa einstündigen Programm verschiedene - zum Teil auch gemeinsame - Lieder aus den Repertoires der beiden Chöre vorgetragen.

Im Jahr 2004 wagte der Verein seinen nächsten großen Schritt. Auf der Generalversammlung am 08. Januar 2004 wurde eine neue Satzung beschlossen mit dem Ziel, den MGV in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Durch die Eintragung in das Vereinsregister erlangte der Verein nun die Rechtsfähigkeit. Die Satzung wurde von folgenden Mitgliedern unterschrieben: Dieter Backhaus, Günter Baumann, Herbert Büssing, Stefan Decker, Josef Evers, Georg Ferneding, Josef Ferneding, Helmut Frieling, Bernd Gellhaus, Peter Giese, Gerd Habe, Norbert Hüsing, Paul Hüsing jun., Paul Hüsing sen., Albert Johannes, Jan-Bernd Klöker, Günther Meyer, Dirk Römann, Paul Römann, Hubert Scheele, Heinrich Taphorn, Martin Vogelpohl, Helmuth Wilkens, Paul Winnemöller und Benno Witte. Die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Cloppenburg erfolgte am 03.03.2004 unter der Nr. 6 VR 842.

2006 war das nächste ereignisreiche Jahr. Anlässlich des einhundertjährigen Vereinsgeschehens fand das 74. Chorfest des Sängerbundes Heimattreu am 21. Mai 2006 in Bühren statt. Am Vorabend wurde ein Wunschkonzert veranstaltet, an dem neben dem MGV Eintracht von 1906 Bühren e. V. auch der Frauenchor Bühren, der Jugendchor Bühren, der Musikverein Bühren und der MGV Cäcilia Langförden (der in diesem Jahr einhundertfünfundzwanzig Jahre jung wurde) teilnahmen. Im Rahmen dieser Veranstaltung überreichte Landrat Hans Eveslage im Namen des Bundespräsidenten Horst Köhler die Zelterplakette anlässlich des einhundertjährigen Vereinsbestehens; die Plakette sei Anerkennung für die bisher geleistete Arbeit und für langjähriges Engagement, aber auch ein Ansporn für die Zukunft, betonte der Landrat. Auch das eigentliche Chorfest war ein voller Erfolg, obwohl Petrus ab und zu Wasser nach Bühren schickte. Statt eines großen Umzugs wurde die Teilnehmerschaft in drei Gruppen aufgeteilt; sie durften bei Westerhoff, bei der Gärtnerei Meyer und bei der Zimmerei Thie jeweils ein Stück gemeinsam einüben, die dann direkt nach dem Einmarsch auf dem Festplatz hinter der Grundschule als Kanon gesungen wurden. Neu war auch, dass es keinen Lyrawagen gab - und damit auch keine Ehrendamen.

2006 hieß auch Abschied nehmen. Dirigent Stefan Decker gab auf der Generalversammlung am 12. Januar 2006 bekannt, sein Amt nach dem Chorfest niederlegen zu wollen. 14 Jahre hatte er diesen Posten inne und damit maßgeblich das Vereinsgeschehen mitgeprägt. Am 29. Juni 2006 wurde er in einem feierlichen Rahmen von den Chören verabschiedet. Ihm sei auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Aber wo ein Ende ist, da ist auch ein Neuanfang. Mit Martin Zurborg, der in Vechta wohnt und dort am Gymnasium Antonianum unterrichtet, konnte schnell ein Nachfolger präsentiert werden. Er trat am 24.08.2006, der ersten Übungsstunde nach der Sommerpause, sein Amt an.

2012 endete eine jahrzehntelange Ära im MGV. Im Jahr 1950 trat im Alter von 18 Jahren - früher war dies das Mindestalter für eine Mitgliedschaft - Franz Wieborg dem MGV Eintracht von 1906 Bühren e. V. bei. Seine aktive Laufbahn endete mit dem Sängerfest am 20. Mai 2012. In den über 62 Jahren seines Sängerlebens kam es nur selten vor, dass Franz Wieborg fehlte. Von 1964 bis 1996 war er ununterbrochen 2. Vorsitzender des Vereins. Seine Zuverlässigkeit und sein Wirken für den Verein war vorbildhaft. Mehrfach wurde er vom Deutschen Chorverband für sein aktives Wirken im Verein geehrt. Sein unermüdliches Engagement führte dazu, dass er im Januar 2010 zum Ehrenmitglied des MGV Eintracht von 1906 Bühren e. V. ernannt wurde. Mit nunmehr 80 Jahren ist auch ihm der gesangliche Ruhestand vergönnt. Der MGV Eintracht von 1906 Bühren e. V. verneigt sich vor seinem Ehrenmitglied und sagt Dankeschön für die vielen gemeinsamen Stunden! Im Jahr 2019 verstarb Franz Wieborg. Wie bei anderen verstorbenen Sängern wurde auch zu seiner Beerdigung die Messe gesanglich mitgestaltet. Auf Wunsch des Verstorbenen und der Hinterbliebenen wurde Franz Wieborg während der Messe mit seinem Lieblingslied „Prost Franz“ pietätvoll verabschiedet.

Entsprechend der eigenen Zielsetzung und der Zielsetzung des Sängerbundes Heimattreu wird das deutsche Liedgut weltlicher und kirchlicher Art gepflegt. Das Repertoire hat sich in den vergangenen Jahren erweitert. So wird unter Beibehaltung der „klassischen Männerhits“ mittlerweile auch Deutsch-Pop und neues kirchliches Liedgut gesungen - beides übrigens in individuellen Chorsätzen. Dieser Mix aus neuen und altem, weltlichem und kirchlichen Liedgut mag auch sicherlich ein Grund dafür sein, dass regelmäßig neue Sänger aufgenommen werden, was gleichzeitig zu einem stabilen Durchschnittsalter der Sänger führt.

Zum Vereinsleben gehört auch die Kontaktpflege zu anderen Chören außerhalb des Sängerbundes. In den 1980er und 1990er Jahren pflegte man den gegenseitigen Besuch und gesanglichen Austausch mit dem Werkschor Monforts, Mönchengladbach. In den vergangenen Jahren wurden die Kontakte zum Nachbarverein MGV Cäcilia Langförden wieder intensiviert.

Nicht vergessen darf man den Frauenchor Bühren, mit dem man seit Jahrzehnten die kirchlichen Hochfeste mitgestaltet und auch schon einige gemeinsame Konzerte veranstaltet hat.