Der Neuanfang und die Folgejahre

Der 2. Weltkrieg unterbrach die Vereinstätigkeit von der zweiten Jahreshälfte 1938 bis 1947. Durch Lehrer Hermann Olberding wurde die Vereinsarbeit 1947 wieder aufgenommen und neu belebt. Seinen fachlichen Qualitäten und seiner zielstrebigen Arbeit ist es zu verdanken, dass der Verein einen bewundernswerten Aufschwung erlebte und dem Männerchor ein Kinderchor - dem ersten im Oldenburger Land - angeschlossen wurde. Von Jahr zu Jahr konnten bessere Leistungen erbracht werden; davon zeugen lobende Kritiken bei öffentlichen Auftritten. Das ganze Dorf ging begeistert mit, so dass allgemein von dem „singenden Dorf“ gesprochen wurde. Zu Beginn des Jahres 1951 trat der Verein dem Oldenburgischen Sängerbund bei.

Am 09. März 1949 fanden sich Vertreter der Vereine aus Bühren, Cloppenburg, Emstek, Garrel, Lastrup, Lindern, Löningen, Molbergen, Nikolausdorf und Tweel in einer Cloppenburger Gaststätte ein; Essen war nicht erschienen, ebenso wenig wie Bunnen. Man traf sich, um den durch den Krieg inaktiv gewordenen Sängerbund neu zu gründen bzw. eine Wiederaufnahme der Vereinsarbeit zu beschließen. Um die Handlungsfähigkeit zu gewährleisten, musste ein neuer Vorstand gewählt werden. Auf dieser Versammlung wurde der bereits vor dem Krieg aktive Vorstand unter der Leitung von Dr. Hubert Burwinkel wiedergewählt. Die Satzung konnte man in der Form, wie sie vor dem Krieg bestanden hatte, übernehmen.

Nachfolger von Olberding wurde im Jahr 1951 der Lehrer August Menslage, der 1953 von Lehrer Werner Kuper abgelöst wurde. Kuper ließ sich besonders die Pflege des plattdeutschen Lied- und Sprachgutes angelegen sein. Die Auftritte des Kinderchores auf der Meisterkringtagung, auf der plattdeutschen Singetagung, im Rundfunk und der Besuch beim Dinklager Kinderchor werden vielen Bührenern noch in guter Erinnerung sein. Ebenso unvergesslich dürfte es sein, als der Verein zu Beginn des Jahres 1956 den Bauernstreik sabotierte und auf diese Weise zum Streikbrecher im Milchkrieg der Bauern wurde. Einer der Höhepunkte seines Mitwirkens war zweifellos das Sängerbundesfest in Bühren aus Anlass des 50jährigens Vereinsbestehens. Mit dem Spruchband „Grüß Euch Gott im Bührener Land, wo des Bundes Wiege stand“ ließ es sich der MGV nicht nehmen, auf seine Rolle bei der Gründung des Sängerbundes hinzuweisen.

1961 begann die dirigentenlose Zeit, nachdem Kuper schon Monate vorher nach Bakum umgezogen war und von dort aus den Chor betreut hatte. Die Mitglieder beschlossen, sich einmal im Monat zu treffen, damit die Existenz des Chores gewährleistet sei. Nach bangem Hoffen konnte Liedervater Josef Mählmann im Frühjahr 1962 seinen „Halbwaisen“ die freudige Mitteilung machen, dass sich ein neuer Chorleiter gefunden habe. Lehrer Wolfgang Siebert leitete fortan bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1975 den Chor. Unter seiner musikalischen Leitung veranstaltete der MGV Eintracht von 1906 Bühren am 26. Mai 1968 zum vierten Mal des Sängerbundesfest in Bühren. Am Vorabend wurde ein Wunschkonzert mit den Bückeburger Jägern durchgeführt. Zur Freude der Sangesbrüder konnte endlich im Herbst 1968 eine neue Vereinsfahne angeschafft werden.